Die Approbation für ausländische Ärztinnen und Ärzte in Deutschland: Folgende Verfahren und wichtige Faktoren solltest Du beachten
Jedes Jahr erreichen eine Vielzahl ausländischer Ärztinnen und Ärzte Deutschland, um ihre medizinische Karriere fortzusetzen. Ein erster wichtiger Schritt ist, ein Verständnis für die rechtlichen und administrativen Anforderungen und Voraussetzungen für Deine ärztliche Tätigkeit in Deutschland zu bekommen. Um in Deutschland praktizieren zu dürfen, ist die deutsche Anerkennung der ausländischen ärztlichen Qualifikation elementar.
In diesem Beitrag erfährst Du, wie Du bei der Approbation für ausländische Ärzte in Deutschland vorgehst und auf welche wichtige Aspekte bei der Approbationsprüfung zu achten ist.
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1. 1. Zuständigkeiten: Anerkennung der Approbation
In Deutschland liegt die Zuständigkeit für die deutsche Approbation ausländischer Ärzte und Ärztinnen bei den Approbationsbehörden, welche zu den Regierungspräsidien der Bundesländer gehören. Für Dich zuständig ist in diesem Falle die Bezirksregierung, in deren Verwaltungsbereich Du zukünftig arbeiten wirst. Die genauen Voraussetzungen und Informationen für das Anerkennungsverfahren findest Du auf der Website der für Dich zuständigen Approbationsbehörde.
1.2. Zuständigkeiten: Anerkennung von Facharzttiteln und Zusatzbezeichnungen
Mit der Anerkennung Deiner Approbation ist dann wiederum die Voraussetzung zur Anerkennung Deiner Facharztweiterbildung gegeben.
Die Zuständigkeit für die Anerkennung des Facharzttitels wiederum liegt bei den Ärztekammern. Hierbei ist die Ärztekammer für Dich zuständig, in deren Zuständigkeitsgebiet Du zukünftig arbeiten wirst. Oft musst Du Dich zunächst in dieser Ärztekammer anmelden, damit Deine Anerkennung geprüft wird. Weitere Informationen und die erforderlichen Unterlagen für den Anerkennungsprozess, findest Du auf der Webseite der jeweils zuständigen Landesärztekammer.
Die Anerkennung der ärztlichen Ausbildung, konkret des Medizinstudiums zum Erhalt einer Approbation als ausländischer Arzt bzw. Ärztin, ist von der Anerkennung eines ausländischen Facharzttitels zu unterscheiden.
2. Anerkennung Deiner Qualifikation
Konkret geht es im Anerkennungsverfahren um den Vergleich Deiner ausländischen medizinischen Ausbildung bzw. Weiterbildung mit den deutschen Richtlinien und Qualitätsstandards. Dieser Abgleich erfolgt jeweils durch die Behörde selber oder eine Gutachterkommission, welche Deine vorgelegten Unterlagen bewertet. Eine Kenntnisprüfung, Fachsprachenprüfung und eine ärztliche Probezeit unter Berufserlaubnis sind in den meisten Fällen unumgänglich.
3. Vollständigkeit Deiner Unterlagen
Die Einreichung unvollständiger Unterlagen ist bei Behörden nicht gerne gesehen.
Informiere Dich vorab über die benötigten Unterlagen; diese sind u.a. Dein medizinisches Diplom, ärztliche Berufserfahrung, ggf. als Transkript, Sprachnachweise, und weitere Zusatzqualifikationen.
Achte darauf, dass Deine Dokumente bzw. Kopien beglaubigt sind und gegebenfalls in deutscher Übersetzung vorliegen. Informiere Dich daher unbedingt über die genauen Dokumenten-Anforderungen auf den Webseiten der für Dich zuständigen Behörden!
4. Sprachanforderungen
Um in Deutschland ärztlich tätig zu sein, konkret im Rahmen der Voraussetzungen zur Erteilung der Approbation, ist das Erlangen der deutschen Sprache ein wichtiger Bestandteil. Damit geht i.d.R. der Nachweis der ausreichenden Deutschkenntnisse einher, welcher den Approbationsbehörden bzw. Landesärztekammern entsprechend vorzulegen ist.
Verschaffe Dir somit frühzeitig einen Überblick über die unterschiedlichen Angebote für Vorbereitungskurse auf die Fachsprachprüfung – und die Kenntnisprüfung. So stellst Du sicher, dass Du sowohl das im allgemeinsprachlichen Rahmen, als auch in der Fachsprachenprüfung für Mediziner (FSP) das erforderliche Niveau erreichst. Letztlich entscheiden die Gutachterkommissionen der Approbationsbehörden über die finale Anerkennung. Orientiere Dich daher stets an deren konkreten Anforderungen, sowohl über deren Websites als auch im direkten Kontakt innerhalb des Verfahrens.
Nutze neben der „offiziellen“ und zielgerichteten Ausbildung und Vorbereitung auch auf den ersten Blick ganz alltägliche und selbstverständliche Wege, um nicht nur Deine Sprachkenntnisse schnell zu verbessern, sondern direkt auch im Leben in Deutschland anzukommen: Scheue Dich nicht, früh soziale Kontakte, z.B. Vereine aufzusuchen. Auch einige Apps geben gute Hilfestellungen.
5. Kenntnisprüfung und Probezeit
Um Deine medizinischen ärztlichen Fähigkeiten zu überprüfen, ist vielfach eine Kenntnisprüfung erforderlich, welche aus einem schriftlichen, mündlichen und praktischen Teil besteht.
Oft wird zur Vorbereitung eine ärztliche Probezeit unter Berufserlaubnis genutzt, im Rahmen derer Du unter Aufsicht erfahrener Ärztinnen und Ärzte praktische Erfahrungen sammelst.
6. Fort- & Weiterbildung
Neben der konkreten Facharztweiterbildung und der laufenden verpflichtenden Fortbildung kannst Du die Erfolgsaussichten einer Anerkennung Deiner ausländischen Approbation in Deutschland durch zusätzliche Fort- & Weiterbildungen positiv beeinflussen.
Schaue hier beispielsweise nach Stipendien für ausländische Ärzte und Ärztinnen oder spezifische Weiterbildungsprogramme, um Dein Wissen und Deine Fachkenntnisse zu erweitern und Deine beruflichen Chancen sowohl in Bezug auf Deine Zulassung in Deutschland, als auch Deine Chancen auf Deine Wunschstellen zu verbessern.
Fazit:
Eine frühzeitige Vorbereitung, vollständige Unterlagen und Erfüllung der Anforderungen der zuständigen Behörden und ein konkreter Ablaufplan sind das Fundament, die teils komplexen Prozesse in Deutschland zu meistern. Stelle solide Deutschkenntnisse nachhaltig sicher, egal ob für Deinen privaten oder den klinischen Alltag und bereite Dich ausreichend auf Deine Kenntnisprüfung vor. Halte Dich vor allen Dingen im Laufe der Anerkennungsprozesse stets eng an die Vorgaben der Behörden (zuständigen Approbationsbehörde bzw. der Ärztekammer).
Neben den administrativen Prozessen gibt es zudem eine Menge wichtiger Absicherungen in Deutschland. Manche davon sind sogar verpflichtend und Teil der Voraussetzungen für Approbation und ärztliche Tätigkeit in Deutschland! Informiere Dich Dich deshalb frühzeitig. So sind beispielsweise die Krankenversicherung und die Berufshaftpflichtversicherung Pflichtversicherungen. Aber auch weitere ärztliche private Absicherungen wie beispielsweise eine Rechtschutzversicherung (inkl. Spezial-Strafrechtschutz) oder eine Berufsunfähigkeitsversicherung sind für die Ausübung der ärztlichen Tätigkeit teils unerlässlich.